Wenn die Steiermark als Rotwildkernland bezeichnet wird, dann trifft dies nur für die Obersteiermark zu. Rund ein Drittel des Landes ist rotwildfrei, nicht nur hier, sondern in den meisten steirischen Revieren ist das Rehwild die wichtigste Schalenwildart. Die kleine Hirschart steht meist im Schatten des Rotwildes, womit oft der Eindruck erweckt wird, dass dem Reh zu wenig Beachtung geschenkt wird. Tatsache ist, dass sich die Steirische Landesjägerschaft auf ganz verschiedenen Ebenen intensiv mit dieser Wildart beschäftigt.
Hervorzuheben ist hier zunächst, dass die Steiermark bei der Rehkitzrettung mit Hilfe von Drohnen Vorreiter war. Mittlerweile ist der Einsatz von Drohnen mit Wärmebildkameras zur Rettung von Rehkitzen, die in Mähwiesen abgelegt sind, auch in vielen Revieren außerhalb des Landes zum Standartprogramm geworden.
In die Forschung zum Straßenverkehrsfallwild, die gemeinsam mit der Universität für Bodenkultur durchgeführt wird, ist das Rehwild ebenfalls zentral miteinbezogen. Autounfälle mit Rehwild führen immer wieder zu schweren Schäden. Hier geht es um die Verhinderung von Gefahr und Tierleid.
Um flexiblere Jagdzeiten auf die Wildart zu erhalten, wurde den typischen Rehwildbezirken im größtenteils rotwildfreien Teil des Landes die Wahl ermöglicht, dass sie mit der Jagd auf bestimmte Klassen früher beginnen können. Die Jagdzeit bleibt gleich, weil sie dann auch früher endet.
Um Lebensraum und Wilddichte geht es bei einem Rehwildforschungsprojekt, das ebenfalls in der rotwildfreien Zone im Osten des Landes durchgeführt wird. Dabei stellt sich klar heraus, dass es einen Zusammenhang zwischen dem Gewicht der Jährlinge und der Wilddichte gibt. Dabei wurden die Hegegebiete aus Rücksicht auf die unterschiedliche Lebensraumqualität in sechs Klassen eingeteilt um besser vergleichen zu können.
Die Ergebnisse sollen zukünftig in die Abschussplanung einbezogen werden. Das Projekt wird weiter verfolgt um Aufschlüsse in der Frage der Verbissbelastung der Wälder im sommerwarmen Osten zu erhalten. Hier arbeitet die Landesjägerschaft eng mit der Landesforstdirektion zusammen um eine Basis zu schaffen, welche die Waldentwicklung im Zuge des Klimawandels unterstützt.
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