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Wildtiere

Die Vielfalt der Steiermark spiegelt sich in der Vielfalt der Arten, die hier leben wider. Wir sehen nicht nur die Großen, sondern auch die Kleinen, den Schmetterling, die Eule, die Auerhenne und den Hirsch. Die Steirische Jagd blickt auf das Ganze und trägt einen wesentlichen Teil dazu bei, dieses Ganze zu erhalten.

Rotwild

Die Steiermark ist seit jeher als „Rotwildland“ bekannt. Bereits die Babenberger haben hier Rotwild gejagt. Aufzeichnungen aus vergangenen Jahrhunderten geben auch Auskunft über Landjagden, welche zum Ziel hatten die Wildart in einzelnen Landesteilen zu reduzieren. Heute bildet der Alpenostrand die Verbreitungsgrenze dieser Wildart im Bundesland. Auch wenn die östlichen Landesteile durchaus geeigneten Rotwildlebensraum bieten würden, mögliche Konflikte mit landeskulturellen Interessen haben dazu geführt, dass aktuell rund ein Viertel der Landesfläche als „rotwildfreie Zone“ ausgewiesen sind.

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Rehwild

Das Reh war noch im 19. Jahrhundert eine Wildart, die in manchen Landesteilen eher selten war. Heute besiedelt es vom Dachsteinplateau bis in die Murauen die gesamte Steiermark. Auch die Stadt Graz hat diese anpassungsfähige Schalenwildart bereits erobert. Österreich zählt derzeit zu jenen Ländern Europas mit den höchsten Rehwildstrecken. Allein in der Steiermark werden jährlich mehr Rehe erlegt, als in der gesamten Schweiz. Das Reh ist heute ein Kulturfolger. Die besten Rehwildlebensräume gibt es im abwechslungsreichen Hügelland mit Waldinseln, Wiesen und Äckern.

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Gamswild

Während der letzten zwei Jahrzehnte haben die Gamswildbestände im gesamten Ostalpenraum zum Teil stark abgenommen. Auch in der Steiermark fielen die Jagdstrecken deutlich: Um die Jahrtausendwende wurden noch über 5.000 Gams im Land erlegt, derzeit sind es rund 2.900. Die Gründe für den Rückgang sind vielfältig. Dazu zählen strenge Winter mit hohen Fallwildverlusten, Ausfall von Kitzen über den Sommer, Krankheiten, zunehmender Alpintourismus, Konkurrenz durch Rotwild – aber auch jagdliche Eingriffe, die über dem jährlichen Zuwachs liegen.

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Steinwild

Der Alpensteinbock gehört heute sicher zu den imposantesten Tieren in unseren Bergen. Doch nur um Haaresbreite entging diese Wildart der Ausrottung. Am Beginn des 19. Jahrhunderts überlebten im Nordwesten Italiens nur noch zwischen 50 und 100 Tiere im Gran Paradiso Massiv. Etwa um 1850 setzt der italienische König dort 150 (!) Wildhüter ein um die letzten Steinböcke gegen Wilderei zu schützen. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts war der Bestand wieder auf etwa 3.000 Tiere angewachsen. Bereits Anfang des 18. Jahrhunderts war der Steinbock aus den österreichischen Alpen verschwunden - Wilderei und Aberglaube waren die wichtigsten Ursachen. Der Steinbock galt als „lebende Apotheke“, man schrieb dem Tier besondere Heilkräfte zu. Das reichte von den Hörnern bis zum Herzkreuz. Seit 1924 haben Jäger dann wieder eine Reihe neuer Steinbockkolonien in Österreich gegründet. Die zweitälteste Kolonie in den Ostalpen ist jene von Wildalpen in der nördlichen Steiermark. Derzeit gibt es wieder acht bis neun Vorkommen in diesem Bundesland.

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Muffelwild

Mufflons sind Nachkommen von Wildschafen. Man nimmt an, dass der Mensch diese kleinen Wildschafe bereits in der Jungsteinzeit auf Inseln wie Zypern, Korsika und Sardinien ausgesetzt hat. Als Heimat unseres europäischen Muffelwildes wird heute Korsika und Sardinien angegeben. In Österreich war diese Wildart ursprünglich nicht heimisch. Wahrscheinlich wurden Mufflons bereits im Mittelalter in Tiergärten gehalten. Bekannt ist, dass Prinz Eugen 1729 erstmals Mufflons von Sardinien nach Wien bringen ließ, wo sie schließlich in den Lainzer Tiergarten kamen. In der Steiermark wurde Muffelwild zum ersten Mal 1909 im Mariazeller Land an der Landesgrenze zu Niederösterreich ausgesetzt, 1932 wurden weitere Tiere im Raum Frohnleiten ausgewildert, nach dem Zweiten Weltkrieg folgten weitere Aussetzungsversuche.

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Schwarzwild

Es gibt Berichte aus der Steiermark, wonach die Bauern im 16. und 17. Jahrhundert sehr über die Schäden klagten, welche wilde Schweine auf ihren Wiesen und Äckern angerichtet haben. Schließlich war es Maria Theresia, die dem Druck der Landbevölkerung nachgab und das Wildschwein für „vogelfrei“ erklärte – was dazu führte, dass diese Wildart beinahe zur Gänze ausgerottet wurde. Derzeit ist sie wieder in ganz Europa auf dem Vormarsch. Die Bestände nehmen stark zu, und Probleme mit der Landwirtschaft bleiben dabei auch heute nicht aus. Führende Bachen haben eine Schonzeit vom 1. Februar bis 31. Juli.

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Feldhase

Der Feldhase zählt zu jenen Wildarten in der Steiermark, die während der letzten Jahrzehnte viel an Lebensraum verloren haben. Das hängt vor allem mit der intensiven Landwirtschaft zusammen, daneben nimmt auch der Druck durch Raubfeinde zu. Vor rund 100 Jahren wurden in der Steiermark jährlich noch über 40.000(!) Hasen erlegt, heute sind es etwa 3.500. Ehemals war besonders das Grazer Feld für seinen Reichtum an Hasen bekannt.

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Murmeltier

In weiten Teilen der Ostalpen waren Murmeltiere einst ausgerottet. So auch in der Steiermark. Heute sind fast alle geeigneten Lebensräume wieder besiedelt. Jäger haben diese Wildart erfolgreich wiedereingebürgert. Heute reicht das Verbreitungsgebiet von den französischen Seealpen bis an den Alpenostrand.

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Dachs

Dachse besiedeln heute weite Teile der Steiermark. Das schließt Almregionen ebenso ein, wie die Stadt Graz. In großen geschlossenen Wäldern sind Dachse weniger häufig, besonders wohl fühlen sie sich in Regionen, wo Wald und Wiesen einander abwechseln. In den letzten Jahren haben die Bestände leicht zugenommen, die Bestandesdichten dieser Wildart sind bei uns aber nirgends hoch. Im gesamten Land werden jährlich etwa 1.100 Dachse erlegt, rund 300 fallen dem Straßenverkehr zum Opfer. Heute gibt es auch Dachse im Stadtgebiet oder im Randbereich von Siedlungen und Gärten.

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Rotfuchs

Der Rotfuchs kommt fast in allen Lebensräumen zurecht. Das reicht vom subarktischen Ödland bis zu Halbwüsten, vom Hochgebirge bis ins Tiefland. In Europa erreicht diese Wildart derzeit die höchsten Wilddichten im intensiv vom Menschen genutzten Kulturland. Beinahe jede größere Stadt hat heute ihre Stadtfuchspopulation – auch Graz zählt dazu. Die Fuchspopulationen in Mitteleuropa haben sich in den letzten Jahrzehnten vervielfacht.

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Steinmarder

Alte Berichte aus dem Stift Admont belegen, dass Untertanen ehemals alljährlich eine bestimmte Anzahl Marderbälge abliefern mussten. Die Marderfelle bildeten vom 13. bis ins 15. Jahrhundert eine wichtige Einnahme des Stiftes. Marderbälge waren kostbar. Leider wird in keiner Aufzeichnung – auch heute nicht – zwischen den beiden heimischen Marderarten unterschieden. Es gibt den Edelmarder und den Steinmarder.

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Auerwild

1930 schrieb Baron Bachofen von Echt, dass gerade die Steiermark in der ganzen Welt den Ruf eines Hahnendorados hat. Er meinte damit, dass es in diesem Land die vielleicht besten Auerwildbestände gibt. Mittlerweile haben auch hier die Bestände, so wie in ganz Europa abgenommen, doch ohne zu übertreiben - auch heute bieten die Waldberge der Ostalpen gerade in der Steiermark noch teilweise guten Lebensraum für diese Wildart. Innerhalb Österreichs gibt es hier jedenfalls die höchsten Auerhuhnbestände.

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Birkwild

Rund um Peter Rossegers Waldheimat gab es einst so gute Birkhuhnbestände, dass hier Reviere von Jägern nur wegen der Birkhuhnjagd gepachtet wurden. Ein Grund war der Brandfeldbau in den Fischbacher Alpen, er hat optimale Bedingungen für diese Vogelart geschaffen. Heute drohen die Birkwildvorkommen am Alpenostrand mehr und mehr in kleine Restvorkommen auseinanderzubrechen und zu verinseln. Der Ausbau von Schigebieten, Windkraftanlagen sowie zunehmender Skitourenbetrieb engen die Lebensräume dieser Wildart heute immer mehr ein.

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Haselwild

Haselhühner waren ehemals eine „Allerweltswildart“. Heute kennen dieses kleine Waldhuhn nur noch wenige. Eine der ersten Monografien über dieses Wildtier stammt aus der Steiermark. Die Ausführungen und Beschreibungen darin lassen den Schluss zu, dass es um 1900 noch sehr viel Möglichkeiten gegeben hat diese Wildart zu beobachten.

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Fasan

Dort, wo heute die Justizanstalt Graz-Karlau liegt, war einst ein Jagdschloss sowie der Fasanengarten der Habsburger. Fasane stammen ursprünglich aus den Trockengebieten Asiens, wurden aber bereits von den Römern in Südeuropa eingebürgert. Auch in Mittel- und Westeuropa wurden Fasane bereits vor rund 1.000 Jahren ausgewildert. In der Steiermark kam dem Fasan in historischen Zeiten immer eine besondere Rolle zu, weil die Habsburgischen Landesherrn die Jagd auf dieses Wild allein für sich beanspruchten. Die Steirer haben sich daran jedoch nicht immer gehalten.

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Stockenten

Wenn heute in Zusammenhang mit der Jagd von Enten die Rede ist, dann ist in der Regel die Stockente gemeint. Sie ist unsere häufigste Entenart, die Population dieser Wildart hat während der letzten Jahrzehnte deutlich zugenommen. Während um 1930 in der Steiermark rund 1.000 Wildenten erlegt wurden, sind es heute rund 6.000. Derzeit werden nur Stock- und Krickenten bejagt, der weit überwiegende Teil der Strecke entfällt auf die Stockente.

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